Weltboxverband führt Geschlechtstests für Weltmeisterschaften ein
Quelle: VIDEOELEPHANT (Glomex)
World Boxing hat angekündigt, dass alle Kämpferinnen, die bei den Weltmeisterschaften in der Frauenkategorie antreten möchten, einem Geschlechtstest unterzogen werden müssen. Die neuen Regeln sehen nun vor, dass sich die Athletinnen einem Polymerase-Kettenreaktionstest oder einem gleichwertigen genetischen Screening-Test unterziehen müssen, um ihr Geschlecht bei der Geburt festzustellen. Die Tests helfen dabei, das Vorhandensein oder Fehlen des Y-Chromosom-Genmaterials festzustellen, das Aufschluss darüber gibt, ob die Person weiblich ist oder nicht. „World Boxing respektiert die Würde aller Menschen und ist bestrebt, so inklusiv wie möglich zu sein. In einem Kampfsport wie dem Boxen haben wir jedoch die Pflicht, für Sicherheit und faire Wettbewerbsbedingungen zu sorgen. Dies sind die Grundprinzipien, die die Entwicklung und Erstellung dieser Richtlinie geleitet haben“, sagte Boris Van Der Vorst, Präsident von World Boxing. Die Nachricht kommt, nachdem die Olympiasiegerin Imane Khelif sich geweigert hatte, im Juni an einer Veranstaltung von World Boxing in den Niederlanden teilzunehmen, nachdem Pläne zur Einführung von Geschlechtstests bekannt gegeben worden waren. Die Algerierin Khelif wurde während ihres Titelkampfs in Paris im vergangenen Jahr trotz ihrer Behauptung, als Frau geboren zu sein, einer genauen Überprüfung ihres Geschlechts unterzogen. World Boxing fügte hinzu, dass Athleten mit geschlechtsunterschiedlicher Entwicklung, bei denen eine männliche Androgenisierung auftritt, nur in der Männerkategorie antreten dürfen. Der Dachverband wies jedoch auch darauf hin, dass er Athletinnen mit Y-Chromosom-Genmaterial, die in Frauenkategorien antreten möchten, zusätzliche Tests wie Hormonprofile anbietet. Die nationalen Verbände sind für die Durchführung der Tests und die Übermittlung der Ergebnisse für die Weltmeisterschaften verantwortlich, die vom 4. bis 14. September in Liverpool, England, stattfinden werden.