Soziale Medien und unterhaltende Beiträge

Jon Stewart kritisiert politische Schuldzuweisung nach Amokläufen

Quelle: VIDEOELEPHANT (Glomex)

Jon Stewart eröffnete „The Daily Show“, indem er betonte, dass es „sechs Amokläufe in 24 Stunden“ gegeben habe. Darunter auch einen in einer mormonischen Kirche in Michigan. Er stellte fest, dass solche Ereignisse früher zu „Schock“, „Gedanken und Gebeten“ und kurzen Debatten über Waffengesetze führten, dann aber letztlich nichts geschah. Heute, so Stewart, habe sich das verändert. Stewart sagte, der heutige „neue Zeitvertreib nach einer Schießerei" sei die Frage: „War das einer von euch?“ Stewart zeigte Ausschnitte von MSNBC und Fox News, in denen sich offenbar beide Seiten gegenseitig die Schuld zuweisen. Auf der einen Seite heißt es: „rechter, Trump-unterstützender evangelikaler Christ“, auf der anderen: „Er ist Biden-Anhänger. Fall abgeschlossen.“ Er verspottete das als „Amerikas neue Gender-Reveal-Tradition“ und erinnerte daran, dass die Medien früher bewusst darauf verzichtet hätten, Amokläufe zu verherrlichen, da sie oft auf maximale Aufmerksamkeit ausgerichtet seien. Er machte die Schnelligkeit und das Chaos der sozialen Medien verantwortlich und kritisierte, dass traditionelle Medien mittlerweile ihre Darstellung von „Rechte gegen Linke Gewalt“ nachahmen, um mithalten zu können. Stewarts Fazit: „Diese Amokläufe passen nicht sauber in unser Links-Rechts-Paradigma. Sie entstehen vermutlich durch eine komplexe Mischung aus psychischen Problemen, Waffenverfügbarkeit und einem auf Aufmerksamkeit zielenden, wahnsinnig-nihilistischen Denken. Aber leider ist das Links-Rechts-Schema die einzige Linse, durch die unser narzisstisches Medienökosystem heute noch etwas betrachtet.“