Die Antarktis-Entdeckung: Pinguine machen 10.000 Nickerchen am Tag
Quelle: VIDEOELEPHANT (Glomex)
Zügelpinguine (Pygoscelis antarcticus), die Protagonisten einer Studie, die im November 2023 in Science veröffentlicht wurde, schlafen auf ganz besondere Weise: Sie machen bis zu 10.000 Nickerchen am Tag, von denen jedes durchschnittlich nur vier Sekunden dauert. Bei der auf der King-George-Insel in der Antarktis durchgeführten Untersuchung wurden 14 Paare dieser Vögel während der Brutzeit mit Hilfe von Elektroenzephalogrammen (EEG) und Verhaltensbeobachtungen überwacht. Obwohl die Nickerchen sehr kurz sind, beträgt die Gesamtschlafdauer über einen Zeitraum von 24 Stunden etwa 11 Stunden, was für die physiologische Erholung ausreicht. Dieser fragmentierte Schlaf stellt eine Anpassung an die extreme Umgebung und die ständigen Unterbrechungen dar, die durch die laute Anwesenheit der Kolonie und die Notwendigkeit, sich vor Raubtieren wie dem Subantarktikskua zu schützen, verursacht werden. Die Strategie der Mikroschnauze ermöglicht es den Pinguinen, während der für ihr Überleben kritischen Brutzeit wach und aktiv zu bleiben. Bisher war man davon ausgegangen, dass eine kontinuierliche Schlafphase für die geistige und körperliche Erholung notwendig ist, doch diese Entdeckung eröffnet neue Perspektiven in der Erforschung des tierischen Schlafs. Einige Wissenschaftler vermuten, dass der fragmentierte Schlaf auch eine unfreiwillige Folge von Umweltstörungen in der Kolonie sein könnte. In jedem Fall zeigt dieses überraschende Phänomen, wie die Natur überraschende Lösungen entwickeln kann, um sich an schwierige Bedingungen anzupassen.